Im Besenwagen in´s Ziel

So unerbittlich hart und brutal ist der Radsport…… Die kleinste Schwäche, in welcher Form auch immer, bekommt man gnadenlos vor Augen geführt. In 25 Jahren Radsport hatte ich das auch noch nicht erlebt und wollte es eigentlich auch nicht…….

Gestern ging es im Besenwagen zurück in´s Ziel 😦

Es lag am absoluten körperlichen Zusammenbruch von Fitty. Sein Magen rebellierte… er konnte keine vernünftige Nahrung zu sich nehmen….. dazu die schwere Strecke…… gepaart mit seiner problematischen Vorbereitung….

Grex und ich spürten schon am ersten Anstieg, daß es ein harter Tag werden würde. Hier hatte Fitty schon enorme Probleme, die sich dann leider im Laufe der trotzdem gefahrenen 100 Km immer weiter fortsetzten. Ich fing zwischendurch an, mir wirklich Sorgen zu machen. Mehrfach kam er Kreidebleich und mit leerem Blick oben an den Anstiegen an und konnte sich nur noch über den Lenker beugen. Mir war schnell klar, der Tag würde früher als erwartet, enden. Auch war für mich die Entscheidung schnell getroffen, ich kann und will Fitty nicht in Gulpen alleine zurücklassen, damit ich die Runde zu Ende fahren kann.

Der Teamgedanke stand für mich im absoluten Vordergrund.

Trotzdem war ich enttäuscht……..

Grex, mit dem wir uns am Start in Heerlen getroffen hatten, wurde von uns verabschiedet und fuhr die Strecke komplett zu Ende. In den gemeinsamen Stunden kam auch er aus dem Schwärmen nicht heraus und ich hoffe, daß er in seinem Blog einen schönen Bericht verfassen wird.

So nahm der Tag in Gulpen nach 2 Stunden warten ein Ende im Besenwagen. Wir gesellten uns zu zwei weiteren Teilnehmern und wurden für 5 Euro zurück in den Avantispark gefahren. Hier muss ich dem Veranstalter ein großes Lob aussprechen, der diesen Service wirklich prima organisiert hat und wie wir erfahren konnten, auch sehr häufig in Anspruch genommen wird.

Für mich persönlich war bei Km 72 mein Schutzengel wieder aktiv und hat ganze Arbeit geleistet. Bei der Anfahrt in den Anstieg Nr. 14 „De Heerkuil“ ging es zunächst auf schmalem Weg ordentlich bergab. Die Abfahrt lief super und am Ende ging es in einer 90 Grad Linkskurve, gespickt mit Rollsplit, direkt in den Anstieg. Ich bremste die Kurve an und legte mich in diese rein…… da rutschte mir das Hinterrad weg…..  ich schlitterte auf einen Schrottcontainer zu…..  Zum Glück bekam ich das Rad unter Kontrolle und kam in einer Hofeinfahrt zum Stehen. Beim Blick auf´s Hinterrad war die Ursache schnell klar 😦  Platten……… Während des Schlauchwechsel stellte mir der Hofbewohner seine Standpumpe mit den Worten „Hiermit geht´s einfacher“ zur Seite und so war dieser schnell vollzogen. Ich stieg auf´s Rad und drückte reichlich angepisst den Anstieg weg. Als Belohnung wurde ich kurz darauf vom Exprofi Servais Knaven überholt, an dessem Hinterad ich neben dem Windschatten, auch seine immer noch geilen Beine, geniessen konnte. Ein paar Km später liess er die Muskeln kurzzeitig spielen und weg war er 😉 Immer wieder beeindruckend, wieviel Dampf die Jungens haben……..

Ansonsten habe ich die Fahrt mit Grex genossen und war wieder fasziniert. Tolle anspruchsvolle Strecke…… geile Landschaft…….  schöne Ausblicke……. und Unmengen von Radsportlern jeglicher Leistungsstärke……. Für mich steht jetzt schon fest, nächstes Jahr könnte ich mir eine neuerliche Teilnahme gut vorstellen. Vorrausgesetzt, die Form stimmt. Denn sonst macht es keinen Sinn hier an den Start zu gehen. Hier findet ihr die abgebrochene Runde und ein paar Schnappschüsse.

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